Treue Gäste Jahr für Jahr

Der Ortsfremde denkt sofort an die bekannten Höcker­schwäne, wenn er einen ganzen Haufen weißer Vögel auf den Feldern Schwansens und Angelns rasten sieht. Teilweise ist es auch so, aber zumeist handelt es sich um eine Ansammlung von Singschwänen.

 

Sie sind etwas kleiner als ihre Artgenossen, ihr Hals ist weniger geschwungen und ihre Schnabelbasis ist anders als der rötliche Ton beim Höckerschwan deutlich gelb.

Ihre Flügelspannweite schafft es auf bis zu zwei Meter. Die Jungen sind grauweiß.

 

Singschwäne ernähren sich überwiegend von Wasserpflanzen. Auf den Feldern interessieren sie sich für Rapsanbauflächen oder bei der Ernte liegen gebliebene Maiskolben. Schaden für den Rapsertrag können Singschwäne wenn überhaupt nur sehr gering anrichten, was Untersuchungen in den Jahren 2006 und 2007 eindeutig ergeben haben. Eine Vertreibung aus Sicht einiger Landwirte ist also völlig unnötig!

 

Ab März fliegen sie in ihre Brutgebiete, die meist auf Höhe der sibirischen Taiga liegen. Das Weibchen legt 5-6 Eier. Ab Ende Oktober sind sie dann wieder bei uns anzutreffen,

um hier zu überwintern. Wichtige Nahrungshabitate sind Felder mit Wasserstellen beispielsweise in Rieseby/Saxtorf, Bocksrüde, Thumby oder Damp. Und natürlich gehört das NSG Schwansener See ebenfalls zum bevorzugten Gebiet der treuen Gäste. Vereinzelt können Tiere auch ganzjährig beobachtet werden.

 

Singschwäne gelten als die Namensgeber der Halbinsel Schwansen und sind somit als solches hier schon charakteristisch. Von Oktober bis März halten sich nach meiner Schätzung etwa 800 -1000 Tiere (2016 waren es etwa doppelt so viele) in diesem Gebiet auf. Dieser sehr hohe Winterbestand gilt als deutlich über 1% der skandinavisch-nordwestrussischen Population und erfüllt deshalb das Kriterium internationaler Bedeutung. Einige Gebiete auf der Halbinsel Schwansen weisen eine so große Zahl an Individuen des Singschwans auf, dass sie über 2% des Winterrastbestandes ausmachen und somit als Special Protektion Area der Europäischen Komisssion zu melden sind.(fd)

Einige schöne Fotos von Singschwänen aus der Schleiregion finden Sie in der Leiste links unter BILDER!